Makroskopische Beschreibung
Die Riesenlorcheln können eine Größe von bis zu 30 cm erreichen. Der Hut ist unregelmäßig hirnartig gewunden, ähnlich der Frühjahrslorchel (G. esculenta) aber mit
deutlich gröberen Windungen, tieferen Falten und heller. Ihre Farbgebung reicht von hellen ocker- bis kastanienbraun, oft mit oliven Beiton. Der Stiel ist weißlich über ocker bis beige und kahl.
Der gesamte Fruchtkörper ist hohl und das Fleisch brüchig, ohne besonderen Geschmack oder Geruch. Auch wenn man sie in der Regel durch Größe und Farbe von der ähnlich aussehenden Frühjahrslorchel
unterscheiden kann, ist eine sichere Abgrenzung nur mit einer mikroskopische Untersuchung der reifen Sporen möglich. Einzeln bis gesellig wachsend.
Syn.:
Gyromitra montana und Gyromitra korfii.
Hab.: Auf der Erde, auf und neben vermoderten Pappel- und Weidenholz, in feuchten Laubmischwäldern, Pappel und Fichtenpflanzungen, auf Sand- und Lehmböden
Frukt.: April bis Mitte Mai
Vork.: Nicht häufig in ganz Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern sind bisher nur wenige Funde bekannt und daher wird sie in M-V als selten
eingestuft. In Nordwest-Mecklenburg nur drei Eintragungen, 1999 Sternberger Seenlandschaft, 2009 im Forst Grevesmühlen und 2017 in den Redentiner Tannen bei Wismar.
Einträge in Roten Listen:
Rote Liste - Bayern: Status V - Vorwarnliste
Rote Liste - Sachsen: Status 2 - stark gefährdet
Rote Liste - Hessen: Status R - sehr selten, Rarität
Rote Liste - Niedersachsen: Status 1 - vom aussterben bedroht
Rote Liste - Rheinland-Pfalz: Status 1 - vom aussterben bedroht
Rote Liste - Mecklenburg-Vorpommern: Status 2 - stark gefährdet
Rote Liste - Schleswig-Holstein: Status G - selten, Rückgang zu erwarten
Mikroskopische Beschreibung
Asci achtsporig, 280 - 300 x (18) 20 - 25 µm, J -.
Paraphysen zylindrisch, septiert und an der Basis verzweigt, Spitze bis 5 - 9 µm keulig verdickt.
Sporen elliptisch, hyalin, 23 - 28 x 10 - 12,5 µm (ohne Anhängsel), stumpfe Anhängsel 2 - 3,5 µm lang, Sporen sind reif fein warzig, Warzen sind teilweise netzartig verbunden, bisweilen zwei- bis dreitropfig.